- Target group:
- Early-career researchers, Others, Postdocs / Senior researchers, Scientists,
- Format:
- in presence
- Event type:
- Conference / Congress / Symposium
- Language:
- German
- Costs:
- free
- Institution:
- DeGEval - Gesellschaft für Evaluation e. V.
- Contact person:
- info@degeval.org
About
Aktuell sind gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen oftmals durch zwei gegenläufige Prozesse gekennzeichnet: Auf der einen Seite erreichen Transformationen der modernen Gesellschaft und die damit verbundenen Herausforderungen einen wachsenden Grad an Komplexität und verlangen immer anspruchsvollere gesellschaftliche und politische Lösungen. Auf der anderen Seite beobachtet man das Bild eines ausdifferenzierten Systems wenig vernetzter wissenschaftlicher Disziplinen und einer zunehmend segmentierten wissenschaftlichen Forschungspraxis, die der Komplexität der gesellschaftlichen Herausforderungen immer weniger gewachsen zu sein scheint. Somit wird es für Forschung und Wissenschaft permanent schwieriger, das erworbene Wissen in die Praxis, beispielsweise in politische Entscheidungsprozesse, zu transferieren.
In wissenschaftlichen Debatten wird in den letzten Jahren häufig das Konzept der „Transdisziplinarität“ beziehungsweise der „transdisziplinären Forschung“ als ein möglicher Lösungsansatz für die durch diese gegenläufigen Prozesse erzeugten Herausforderungen diskutiert.
Dabei zeichnen sich transdisziplinäre Konzepte dadurch aus,
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neue Formen der Wissensgenerierung zu ermöglichen,
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unterschiedliche Wissensträger:innen und Wissensformen von der Problemdefinition bis zur Umsetzung von komplexen realweltlichen Lösungen konstruktiv zusammenzuführen,
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innovative Kommunikations-, Austausch- und Abstimmungsformate zu entwickeln, zu prüfen und bereitzustellen sowie
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ein grundlegendes Vertrauen zwischen den Akteur:innen aufzubauen und Lernprozesse anzuregen.
Wer regelmäßig Evaluationen, Monitoring oder Wirkungsanalysen durchführt und/oder dazu forscht, bemerkt sofort die unmittelbaren Parallelen zwischen Transdisziplinarität und dem Handlungsfeld Evaluation.
Theoretisch-konzeptionell fundierte Herangehensweisen, verschiedene Austauschformate und realweltliche Aufgabenstellungen sind in den praxisnahen Evaluationsfeldern die Regel, ebenso wie interdisziplinäre und transdisziplinär arbeitende Evaluationsteams. Dabei treffen unterschiedliche Realitäten von Wissenschaftsdisziplinen, Praxis, Alltagswelt und Politik unmittelbar aufeinander und regen einen Austausch über Wissen und dessen Deutungen an. In der Folge lassen sich bei der Kommunikation zwischen Evaluierenden, Auftraggebenden oder Beteiligten immer wieder multiple Perspektiven, Missverständnisse, Widersprüche oder gar Brüche beobachten. Dies beginnt oftmals bereits bei der Definition des Evaluationsauftrags und setzt sich bis zu den aus Evaluationen abzuleitenden Handlungsempfehlungen fort. Zugleich fördern die in etlichen Evaluationsfeldern zum Einsatz gebrachten systemischen, integrativen oder partizipativen Evaluationsansätze ähnliche Haltungen und Herangehensweisen, wie sie von transdisziplinären Ansätzen postuliert werden, ohne sich jedoch explizit darauf zu beziehen.
Zwischen transdisziplinärer Forschung und Evaluation zeigen sich also, trotz ihrer sehr unterschiedlichen disziplingeschichtlichen Entwicklungen, offensichtlich große Schnittmengen und vergleichbare Herausforderungen. Trotzdem wissen Vertreter:innen beider Disziplinen wenig übereinander. Um diese Themen diskutieren zu können, steht auf der 27. Jahrestagung das Thema „Transdisziplinarität – Impulse für und durch Evaluation!?“ im Zentrum. Zum einen soll es darum gehen, inwieweit in den unterschiedlichen Evaluationsfeldern bereits Erfahrungen mit transdisziplinären Ansätzen oder sogar deren Evaluation vorliegen. Zum anderen interessiert die Frage, inwieweit bei Evaluationen oder in Evaluationsprojekten schon Wissen generiert oder Konzepte entwickelt wurden, die für die transdisziplinäre Forschung hilfreiche Impulse liefern könnten.
Call for Proposal
Wie bereits bei den letzten Jahrestagungen freuen wir uns sowohl über Beitragsvorschläge mit Bezug zum Tagungsthema als auch über freie Einreichungen. Im Rahmen unseres Tagungsthemas würden wir (gerne anhand von Beispielen aus der Evaluationspraxis, aber auch aus theoretischer Perspektive) die folgenden Fragen und Themenstellungen diskutieren:
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Inwieweit können Transdisziplinarität oder transdisziplinäre Konzepte für die Evaluation(sforschung) gute und geeignete Impulse liefern?
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Welche Impulse bietet die Evaluation(sforschung) für die transdisziplinäre Forschung?
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Wie hängen Evaluation und Transdisziplinarität zusammen? Was verbindet sie, und was trennt sie?
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Wo und mit welchen Erkenntnissen sind transdisziplinäre, integrative, systemische oder partizipative Herangehensweisen bei Evaluationen bereits fruchtbar im Einsatz und/oder inspirieren sich gegenseitig?
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Welche Erfahrungen und Herausforderungen gibt es in Bezug auf transdisziplinäre Evaluationen sowie die Evaluation von Transdisziplinarität oder transdisziplinärer Forschung?
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Inwieweit können Erkenntnisse aus der Evaluation(sforschung) Austausch- und Kommunikationsprozesse zwischen Wissenschaft und Praxis inspirieren?
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Wie können die in Evaluationen praktizierten Umgangsformen und die Generierung von Wissensbeständen Impulse für transdisziplinäre Ansätze liefern?
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In welchen Evaluationsfeldern sind die Synergien zwischen Transdisziplinarität und Evaluation besonders fruchtbar?
Wir laden Sie herzlich ein, an der Diskussion in Potsdam aktiv teilzunehmen und Ihren Beitrag auf der Jahrestagung vorzustellen. Weitere Informationen zur Einreichung von Proposals sind auf der Konferenzseite zu finden. Die Frist für die Einreichung ist der 17. März 2024.