Quelle: Christian Kielmann, 2023
Die Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung hat am 10. Mai 2023 im Lichthof der Technischen Universität Berlin mit mehr als 200 Gästen ihre Gründung gefeiert.
Die Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung versteht sich als Anlaufstelle und unabhängige Interessenvertretung der transdisziplinären und partizipativen Forschung – auch gegenüber Politik und Förderinstitutionen.
Bei Interesse an einer Mitgliedschaft besuchen Sie die Website www.gtpf.science
Quelle: Christian Kielmann, 2023
Bei der Veranstaltung stellte sich die neu gegründete Gesellschaft vor und lud zu einem Austausch mit Interessierten ein. Auf die Begrüßung durch die Präsidentin der Technischen Universität Berlin, Prof. Dr. Geraldine Rauch folgten Grußworte des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), Mario Brandenburg, sowie des Staatssekretärs für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (Grußwort anschauen), Tobias Dünow, sowie der Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung WBGU, Prof. Dr. Sabine Schlacke. Es folgten inspirierende Impulsvorträge von Prof. em. Dr. Helga Nowotny, ehemalige Präsidentin des European Research Council (Grußwort anschauen) und Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal. Helga Nowotny verwies auf die Vorarbeiten, auf denen die neu gegründete Fachgesellschaft aufbaut und gab für die zukünftige Arbeit die Anregungen, Innovationen auf ihre Nachhaltigkeit zu hinterfragen und Räume zu schaffen, wo widersprüchliche Perspektiven zusammengebracht werden können. Uwe Schneidewind hob hervor, dass in Transformationsprozessen die Wissenschaft notwendige Resonanzräume zur Verfügung stellen könne, in denen unterschiedliche gesellschaftliche Akteure in Austausch treten und Prozesse reflektieren.
Oda Keppler (BMBF), Steffi Ober (NABU) und Daniel Lang (KIT Karlsruhe, Vorsitzender der GTPF)
Quelle: Christian Kielmann, 2023
Anschließend wurden in einer Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr.-Ing. Christine Ahrend, Fachgebietsleiterin Integrierte Verkehrsplanung an der TU Berlin, die Potenziale der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung und die damit verbundenen Erwartungen aus unterschiedlichen Perspektiven besprochen. Prof. Dr. Daniel Lang, Ko-Sprecher der tdAcademy, Leuphana Universität und Institut für Technikfolgenabschätzung (ITAS) am KIT, schilderte seine Motivation, dafür einzutreten, dass die Fachgesellschaft es ermöglicht, nach außen mit einer gemeinsame Stimme aufzutreten und nach innen konstruktiv zu ringen. Oda Keppler, Leiterin der Unterabteilung Nachhaltigkeit und Zukunftsvorsorge im BMBF, wählte für partizipative und transdisziplinäre Forschung die Metapher eines Puzzles, in dem Einzelteile klar abgrenzbar blieben, das Gesamte aber ein neuartiges Bild ergebe. Dr. Steffi Ober, Initiatorin der Plattform Forschungswende und NABU Bundesverband, beschrieb Transdisziplinarität als Chance, lineare Vorstellungen von Transfer aufzubrechen und zirkuläre Prozesse zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu etablieren. Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, hob hervor, dass der transdisziplinäre Forschungsmodus Kommunen dabei unterstützen könne, bestehende Routinen aufzubrechen. Lena Theiler, Projektmitarbeiterin tdAcademy und ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung Frankfurt a.M., machte auf die aktuell bestehende große Nachfrage nach Weiterbildungs- und Austauschformaten aufmerksam. Theres Paulsen, Leiterin td-net | Netzwerk für Transdisziplinäre Forschung, Akademien der Wissenschaften Schweiz, Bern, verwies auf die Bedeutung von Lehre für die Durchlässigkeit der Wissenschaften. Prof. Dr. Aletta Bonn, Leiterin Department Ökosystemleistungen am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), Leipzig, unterstrich, dass partizipative Forschung das Potenzial habe, verteiltes Wissen zusammenzuführen. Das Prinzip „no innovation without participation“ solle gelebt werden.
Die mit der Gründung verbundene Aufbruchstimmung zeigte sich in den vielen angeregten Diskussionen zum Ausklang des Abends.
Weitere Stimmen zur Gründungsveranstaltung:
Pressemitteilung der TU Berlin vom 12. Mai 2023