Transdisziplinäre Forschung will gesellschaftliche Veränderungen erreichen. Aber wie wirkt diese Art zu forschen eigentlich auf die Wissenschaft? Das Spektrum an möglichen Wirkungen, die transdisziplinäre Forschung in der Wissenschaft erzeugen kann, reicht dabei über Publikationen und Zitationen weit hinaus. Die Themenlinie 2 nimmt diese Fragestellung in den Blick.
Wissenschaftliche Wirkungen von transdisziplinärem Forschen
Transdisziplinäre Forschung will neue wissenschaftliche Erkenntnisse schaffen. Das Spektrum an möglichen Wirkungen, die transdisziplinäre Forschung in der Wissenschaft erzeugen kann, reicht dabei über Publikationen und Zitationen weit hinaus. Beispiele hierfür sind neue Perspektiven auf den Forschungsgegenstand, Erfahrungen mit neuen Forschungsmethoden oder die Vernetzung mit Personen aus anderen Disziplinen und Handlungsfeldern. Bislang gibt es jedoch nur wenig Erkenntnisse dazu, welche Arten von wissenschaftlichen Wirkungen transdisziplinäre Forschung erzeugt und dazu, wie diese Wirkungen entstehen. Mit der Themenlinie 2 der tdAcademy möchten wir einen Beitrag dazu leisten, diese Forschungslücke zu verkleinern.
Erfahrungen von Expert*innen
Wir wollen Antworten auf die Fragen finden, welche Veränderungen transdisziplinäre Forschung in der Wissenschaft erzeugt und wie diese entstehen. Dazu befragen wir Wissenschaftler*innen, die sowohl in ihrer Disziplin etabliert sind als auch Erfahrung mit transdisziplinärer Forschung haben. Wir konzentrieren uns dabei auf drei exemplarische Felder: die Umweltsoziologie, die nachhaltige Chemie und die partizipative Gesundheitsforschung. Auf diese Weise gewinnen wir auch Erkenntnisse über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen und innerhalb unterschiedlicher Fachrichtungen in Bezug auf unsere Fragestellung. Insgesamt führen wir 22 qualitative Interviews mit Professor*innen dieser drei Fachrichtungen und werten sie mit dem Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse aus.
Austausch fördern und voranbringen
Sind alle Interviews geführt und ausgewertet, laden wir einige der Befragten zu einem Austausch im Rahmen eines Dialogforums ein. Dabei stellen wir Zwischenergebnisse unserer Studie vor und diskutieren sie gemeinsam. Auf diese Weise möchten wir auch den Austausch über transdisziplinäre Forschung innerhalb und zwischen den drei Fachrichtungen befördern. In einem späteren Schritt werden die Ergebnisse der Themenlinie 2 im Rahmen eines Reflexionsworkshops in einem größeren Kreis vorgestellt und der Austausch über die hier untersuchten Fragen fortgeführt.
Neue Erkenntnisse durch die Community
Im Rahmen des Gäste- und Fellowship-Programms laden wir zudem zu verschiedenen Zeitpunkten Wissenschaftler*innen aus dem Bereich der Wissenschaftsforschung ein. Sie befassen sich mit Themen rund um die Frage, wie sich Wissenschaft in Verbindung mit Transdisziplinarität verändert. Dabei forschen sie mit einer gewissen Eigenständigkeit, aber in Verbindung mit der Themenlinie. Auf diese Weise wird der Austausch gefördert und es entstehen weitere Forschungserkenntnisse, die wir der Community der transdisziplinär Forschenden zur Verfügung stellen. Der erste Gast in der Themenlinie ist Peter Wehling.